Im Herzen eines Landschaftsschutzgebiets wird ein historisches Wohnstallhaus aus dem 16. Jahrhundert behutsam revitalisiert und für die Nutzung als Wohnhaus ausgebaut. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zeichnet sich durch seine markante Fachwerkfassade mit Sichtmauerwerk aus und erzählt die Geschichte ländlichen Bauens über Jahrhunderte hinweg.
Ziel der Maßnahme ist der langfristige Erhalt der historischen Bausubstanz durch eine sensible und substanzschonende Sanierung. Die ursprüngliche Gebäudestruktur bleibt in ihrer Charakteristik vollständig erhalten, während zeitgemäße Wohnbedürfnisse durch eine durchdachte Umnutzung abgedeckt werden.
Ein neues, eigenständiges Tragwerk aus Stahl wird in den Bestand integriert, um die statisch notwendigen Anforderungen zu erfüllen – klar ablesbar, ohne die historische Substanz zu zerstören. Die Fachwerkfassade sowie das Dach werden von innen gedämmt, um die äußere Erscheinung unangetastet zu lassen. Neue Dachflächenfenster zur natürlichen Belichtung der Wohnräume werden dezent in der straßenabgewandten Dachseite positioniert. Im Eingangsbereich wird die Zwischendecke entfernt, um über eine neue Treppe das Erdgeschoss mit Stube und Heuboden im Obergeschoss zu verbinden.
Bei allen Maßnahmen steht die Verbindung von Alt und Neu im Vordergrund: Der Kontrast wird nicht kaschiert, sondern bewusst herausgearbeitet. Natürliche Materialien wie Lehmputz prägen den Innenausbau und sorgen für ein gesundes Raumklima sowie ein stimmiges Zusammenspiel mit der historischen Bausubstanz.
Ergänzt wird das Ensemble durch ein zurückhaltend gestaltetes Nebengebäude an der nördlichen Grundstücksgrenze, das Platz für Gartengeräte und moderne haustechnische Anlagen bietet.
